LEKTION AUS DEM BONSAI-BAUM
Eigentlich habe ich beschlossen, nicht mehr über den Bonsai-Baum zu schreiben. Jedoch auf dem Weg zum Flughafen, der normalerweise lang ist, dauerte es heute mit einigen Staustellen noch viel länger als die anderen Tage, also schreibe ich doch etwas dazu.
Es gibt zwei Faktoren, die zum Leid führen können. Es sind „Bonsai“ und „Mein“. Weil er mein ist, bedauerte ich sehr, als er eingegangen ist. Weil er mein ist, habe ich ihn ins mein Zimmer gestellt. Nicht nur ich habe eine Vorliebe für die Bonsai-Bäume. Es scheint, dass viele Menschen eine Vorliebe für die kleinwüchsigen Bäume haben. Je dicker der Stamm und kleinwüchsiger der Baum ist, desto beliebter ist dieser. Auch die an den Straßenseiten gepflanzten Bäume werden sorgfältig beschnitten. Jeder Zweig, der aus dem „Schönheitsrahmen“ herauswächst, wird gnadenlos abgeschnitten. Es scheint, als wolle man die Natur regieren. Wenn man will, dass der Baum rund wächst, dann schneidet man ihn so rund, wie man sich den Baum vorgestellt hat. Wenn man findet, dass reckeckig schön ist, dann schneidet man ihn rechteckig. Noch schlimmer ist, wenn man einen Baum wie einen Elefant oder einen Hirsch formt, um ihn dann als Kunst darzustellen.
Die Obstbäume werden mit vielen chemischen Düngern behandelt, damit man möglichst viele große Früchte hat. Früchte werden noch unreif geerntet, dann mit chemischen Substanzen besprüht, damit sie schneller reif werden. Ebenso werden Blumen gezüchtet, damit sie viele Blüten tragen und die Blüten sollen möglichst viele verschiedene Farben haben.
Wir haben uns aus Gier zu sehr in die Natur eingemischt. Wir denken nur an unsere kurzfristigen Vorteile. Wir denken nicht über die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Natur nach, wir denken nicht über die Ergebnisse der engen Beziehung zwischen Mensch und Natur nach, geschweige denn über größere Dinge.
Unser Ehrgeiz kennt wirklich keine Grenzen. Es gibt noch viele Orte auf dieser Erde, die noch ungenutzt und unbewohnt sind. Wir versuchen nicht, sie bewohnbar zu machen sondern gehen auf die Suche nach einem anderen Planeten, der tausende Lichtjahre entfernt ist.
Wir wissen noch nicht alles über die Funktionen unseres Gehirns. Viele Krankheiten können nur oberflächlich behandelt werden, die Behandlung in einem Bereich führt zu Komplikationen in einem anderen Bereich. Wir wissen noch nicht alles über unseren Körper, unser Gehirn, insbesondere unseren Geist, aber wir wollen die Natur, den Kosmos beherrschen, was zu Konflikten, Gewalt und Leid führt.
Mein Gedanke endet vorab hier. Ihr könnt weiter nachdenken. Liebe Freunde, wie können wir aufrichtig nach den Lehrreden des Buddhas leben, was dem Naturgesetz entspricht? Ein scharfsinniges Lehrreden.
Sunyata Zentrum, den 12-6-2024
TN
https://tanhkhong.org/p105a4256/triet-nhu-tieng-hat-giua-troi-bai-57-suy-gam-tu-cay-bo-de-bonsai