HT Thích Thông Triệt – Aus der Nachleselektüre
Übersetzt ins Deutsche von Quang Định
DER GEDANKE
Eine Abschnitt aus der Nachleselektüre “Drei Aspekte des Wissens“ vom Meister Thich Thong Triet
GEDANKE heißt in Chinesisch “mạt na”. Wahrscheinlich wurde es aus dem Wort “Manah oder Manas“ in Sanskrit übersetzt. “mạt na” (S: Manah) oder Gedanke bedeutet die Denkfähigkeit oder das Denkvermögen. In English heißt er “the capacity of thought”, “the thinking faculty”.
Er ist ein Ort des Intellekts, des Denk- und des Urteilsvermögens/ ohne das Bewusstsein. Es ist ein Innenorgan, durch das die Eindrücke der Außenwelt in den Geist eindringen können oder durch das das Sinnesobjekt den Geist beeinflussen kann. Es veranlasst uns dazu, Gefühle hervorzurufen, Entscheidungen zu treffen und letztendlich unseren Willen in die Tat umzusetzen. Diese Fähigkeit ist mit den Funktionen der Intelligenz, des Intellekts und des Ich-Bewusstseins verbunden.
Lebewesen, die nicht aus einem Mutterleib geboren werden, haben keine Denkfähigkeit. Diese wurden im Buddhismus als Lebewesen, die kein volles Bewusstsein (a-sañjñin) haben oder unempfindlich sind, bezeichnet. Andere Lebewesen wie Elefant, Löwe, Tiger, Büffel, Kuh und die Säugetiere, auch die Menschen, wurden als sañjñin genannt.
Es gibt jedoch Lebewesen, die sich zwar in den unteren Reichen befinden und obwohl sie keine Uterusgeburt haben, haben sie trotzdem eine Denkfähigkeit; sie wurden auch sañjñin genannt.
Die Cittamatra-Schule betrachtet diesen Gedanke als die Denkbasis. Er ist nach der Cittamatra-Schule, das Fundament der fünf Bewusstseinsarten der Sinnesorgane wie Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Berühren.
In Pali bedeutet das Wort Mano der Geist oder der Gedanke. Im Abhidharma wird Manha gleichgesetzt mit Bewusstsein (viññāna) und Geist (citta, Bewusstseinszustand). Manchmal versteht man unter Manha auch Unterbewusstsein (P: bhavanga-sota). In der Rolle des „Geistes“ verkörpert er die rationale Denkfähigkeit eines Menschen. Er ist wie das Subjekt unserer Beziehung zur Außenwelt. In diesem Fall wird er als ein separater Sinn gesehen, der mit der phänomenalen Welt wechselwirkt. So wird er – verglichen mit den anderen fünf Sinnen Augen, Ohren, Nase, Zunge und Körper – als sechster Sinn (der 6. Sinn) eingeordnet, weil er die Außenwelt wahrnimmt und Bilder im Kopf erzeugt. Das Auge sieht zum Beispiel die Glocken, die Tische, die Blumen, die Kerzen. Diese Objekte werden an das Auge übertragen, der Geist nimmt sie wahr und erzeugt dann im Geist ein Bild in vier separate Objekte mit den Nuancen, die das Auge sieht. Daher entspricht es der intellektuellen Funktion des Bewusstseins. In der Cittamatra-Schule wird dieser Geist jedoch als das siebte Bewusstsein betrachtet, das Manah-Bewusstsein genannt wird. Obwohl der Geist oft mit Mund und Körper kontrastiert wird, gehört er jedoch zu der Gruppe der drei Karmas: Handlungs-, Rede- und Geisteskarma. (Gemäß der buddhistischen Lehre ist hierbei das Denken als Handlungsform den körperlichen Handlungen und der Rede übergeordnet).
Link zum vietnamesischen Artikel: https://tanhkhong.org/p105a3597/ht-thich-thong-triet-y